„Wir erleben das Modell Treuhandstiftung als sehr hilfreich“

„Musik zum Leben“ – so hat Maleen Steinkrauß ihre Stiftung genannt, die sie 2007 unter dem Dach der BürgerStiftung München gegründet hat. Mit Musik will die Stiftung vor allem Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensbedingungen fördern.  Im Interview berichtet Matthias Steinkrauß, Vorstand des Stiftungsbeirat, über die Leidenschaft seiner Familie für Musik und woran man bei der Errichtung einer Treuhandstiftung denken sollte.

Welches Ziel haben Sie und Ihre Familie mir der Stiftung „Musik zum Leben“?

Unser Ziel ist es vor allem Kindern und Jugendlichen, die sozial oder in anderen Belangen benachteiligt sind, Kunst und Musik erlebbar zu machen und die eigene Kreativität zu wecken. Musik und bildende Kunst spielt in unserem eigenen  Leben eine so große Rolle und wir nehmen die große Bereicherung war, die es gerade auch beim gemeinsamen Erleben erzeugt, dass wir das gerne weitergeben möchten.

Warum fokussieren Sie so explizit auf die Themen Musik und Kunst?

Das ist unser eigener Lebensfokus gewissermaßen. Gerade auf diesem Wege können Kinder Erfahrungen machen, die sie im sonstigen Schulalltag mit Leistungsdruck und ähnlichem, nicht machen können. Sie entdecken dabei eigene Stärken im Schöpferischen und Gestaltenden, bilden ihre sozialen Kompetenzen aus und verbessern so ihre Lebensqualität und ihre Ichstärke. So können sich die Kinder und Jugendlichen ganzheitlicher entwickeln.

Warum und wie ist Ihre Familie auf die BürgerStiftung München zugegangen, um die Stiftung zu gründen?

Meine Mutter war auf der Suche, wie sie mit einem Teil ihres Vermögens etwas schaffen kann, das über ihren Tod hinaus wirksam ist. Als Cellopädagogin war sie immer mit Kindern beschäftigt und hat die Wirkung von Musik und musikalischer Ausbildung vor Augen gehabt. Zu sehen, dass es aber viele Kinder gibt, die nicht diese Möglichkeiten haben oder bekommen, gab den Anstoss, hier tätig zu werden. Es ergab sich eine Verbindung zu Frau Wolter und in vielen Gesprächen entstand die Idee der Treuhandstiftung.

Haben Sie eine besondere Erinnerung an ein Projekt oder Menschen, die Sie mit Ihrer Stiftung in den letzten Jahren unterstützen konnten?

Ich habe einmal die Tanzpädagogin Eva Seidl in die Schule in der Nardistrasse begleitet. Dort haben die Schüler meine improvisierte Cellomusik in Bewegung umgesetzt. Es war für uns alle sehr beglückend zu erfahren, wie direkt Musik wirken kann, was dabei entsteht und dass es zwar für jeden einzelnen einen eigenen Impuls gibt, andererseits aber etwas gemeinsames heraus kommt.

Würden Sie das Modell Treuhandstiftung anderen empfehlen? Warum?

Wir erleben das Modell Treuhandstiftung als sehr hilfreich, da eine Struktur vorhanden ist, die uns viele verwaltungstechnische Abläufe abnimmt und wir uns auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren können. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend.

Haben Sie einen Rat für Menschen, die überlegen, eine Stiftung (egal welcher Art) zu gründen?

Die wichtigste Frage ist sicher, was möchte ich mit einer Stiftung erreichen, wen oder was möchte ich fördern oder unterstützen. Die Satzung sollte einerseits konkret genug formuliert sein, damit für alle die Ziele erkennbar sind, andererseits flexibel genug, um auch in der nächsten Generation neue Ideen einbringen zu können.

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