21. Februar 2022 // 19:00 bis 20:30 Uhr – Online Veranstaltung:
Mit Atomstrom gegen den Klimawandel? Diese Frage wird in letzter Zeit immer häufiger diskutiert – weniger in Deutschland, dafür weltweit. Denn Kernenergie, die zurzeit noch zehn Prozent der weltweiten kommerziellen Stromproduktion ausmacht, gilt vielen als „CO2-arm“ und insofern „klimafreundlich“, ja „nachhaltig“. So auch jüngst die Begründung dafür, Kernenergie (und Erdgas) als nachhaltige Energieformen in die sog. EU-Taxonomie aufnehmen zu wollen, wodurch verstärkt private wie öffentliche Gelder in diesen Energiesektor fließen sollen.
In dem Vortrag wollen wir der Frage nachgehen, ob Kernenergie wirklich „klimafreundlich“ ist oder ob sie womöglich auf indirektem Wege die Klimakrise sogar verschärft. Zudem wollen wir uns einen Überblick verschaffen über die Entwicklung der Kernenergie weltweit (Renaissance oder schleichender Niedergang?), aber auch darüber, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Sicherheit und Risikomanagement der Anlagen hatte und hat. Ein besonderes Augenmerk wird dem aktuellen (Zu-)Stand des Atomprogramms unseres Nachbarn Frankreich gewidmet, das mehr als die Hälfte der Atomkraftwerke in der EU betreibt.
Mycle Schneider gilt international als einer der renommiertesten Fachleute auf diesem Gebiet. Er ist Herausgeber des jährlich erscheinenden World Nuclear Industry Status Report (WNISR). Der WNISR ist ein unabhängiges Referenzwerk zur Entwicklung der globalen Atomkraftwerksindustrie. Schneider hat an zahlreichen Universitäten und Ingenieurschulen gelehrt und arbeitet als unabhängiger Berater für Regierungen, Think Tanks und internationale Organisationen. Er lebt in Paris. 1997 erhielt er den Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award).
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit Protect the Planet gGmbH statt.
Anmeldung bitte beim Münchner Forum Nachhaltigkeit.