14. Mai 2024 // 19:00 bis 21:00 –
Kein Wirtschaftsbereich ist so umstritten wie die derzeitige Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten in Deutschland jährlich rund 10 Milliarden Euro an Subventionen – verursachen jedoch mit ihrer Wirtschaftsweise Umweltschäden in Höhe von 90 Milliarden. Gleichzeitig führt die bisherige, rein auf Effizienz getrimmte EU-Agrarpolitik zu einem gigantischen Höfesterben. „Wachse oder weiche“ lautet die Devise, die bei Bäuerinnen und Bauern zu großen Verlustängsten führt.
Tatsächlich ist das große Problem unserer Landwirtschaft ein Teufelskreis aus einem unkontrollierten Bodenmarkt, einer schwachen Position der Landwirt:innen am Markt sowie Dumpingpreisen, die dauerhaft zu einer Produktion unter Einstandspreis führen.
- Wie könnte ein Ausweg aus diesem Dilemma ausschauen?
- Wie lassen sich Lebensmittelerzeugung, Naturschutz, Artenschutz, Tierwohl und Klimaschutz in Einklang bringen?
- Wofür sollen die begrenzten Flächen genutzt werden – für Ackerland, Beweidung, Wind- und Solarkraftwerke, Wohnungen, Gewerbegebiete und Infrastrukturmaßnahmen, für den Naturschutz und die Belebung der Artenvielfalt?
- Wie lassen sich diese Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls lösen?
Diesen zentralen Zukunftsfragen gehen die Referentinnen – basierend auf ihrem aktuellen Buch* – in ihrem Vortrag nach.
Christiane Grefe arbeitet als freie Autorin und war 24 Jahre lang Reporterin bei der ZEIT, u.a. zu Fragen von Ökologie und Nachhaltigkeit. Tanja Busse arbeitet ebenfalls als freie Autorin und Moderatorin seit vielen Jahren in den Themenfeldern Landwirtschaft, Ernährung, Biodiversität und Nachhaltigkeit
Buchtipp: Tanja Busse & Christiane Grefe: Der Grund. Die neuen Konflikte um unsere Böden – und wie sie gelöst werden können. Verlag Antje Kunstmann, München 2024.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Umwelt-Akademie, dem Münchner Ernährungsrat, der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) und der Schweisfurth Stiftung.
Moderation: Silvia Liebrich, Redakteurin im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung (SZ)