Nachruf auf eine große Stifterin – Maleen Steinkrauß
„Musik zum Leben“ – so hat Maleen Steinkrauß ihre Stiftung genannt. Und schon diese Namensgebung ist ein Hinweis auf die ganz besondere Persönlichkeit der Stifterin.

Ein großer Verlust hatte sie bewogen, ihre Liebe zur Musik in etwas Beständiges zu verwandeln, das der Entwicklung junger Menschen zugute kommen sollte und  das über den Tod hinaus wirksam bliebe.

Mit klarer Zielstrebigkeit und viel Vertrauen hat sie bei der noch jungen Bürgerstiftung München eine Gruppe von Menschen gesucht und gefunden, mit denen zusammen sie im Jahr 2007 das Konzept ihrer Stiftung gründlich erarbeitet und aufgebaut hat. Zugunsten einer dauerhaften Aussage über den Stiftungszweck  hat sie dabei auf einen persönlichen Namenshinweis verzichtet.

Sie hatte viel Freude an den vielfachen, auch unterschiedlichen Formen und Aktivitäten in München, die im Laufe der Jahre über Förderanträge sichtbar wurden. Solange es ging, hat sie diese gern persönlich aufgesucht und sich für die Hintergründe interessiert. Wenn ihr ein zur Förderung angetragenes Projekt besonders gefiel, hat sie es großzügig auch privat unterstützt.

Kinder zum Olymp! – die Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder hatte sie gleich zu Anfang  besonders inspiriert –  und in dem Zusammenhang hat sie das MUS-E (= music in school in Europe) Schulprojekt des humanitär engagierten, großen Geigers Yehudi Menuhin entdeckt.  Langfristig im Schulalltag Kinder und Künstler zusammenzubringen, damit „ein Funke überspringen“ kann – das hat sie besonders angesprochen. Sie war überzeugt, dass Kultur kein Luxus, sondern eine (Lebens-) Notwendigkeit sei, und das auch schon für die Kleinsten.

Sie ist persönlich nach Düsseldorf gefahren, um sich damit vertraut zu machen, hat die Idee nach München gebracht und damit in manchen Grundschulen ein ganz besonderes Tor aufgestoßen. In abgewandelter Form, mit viel begeistertem Zuspruch und mit der finanziellen Unterstützung weiterer Förderer bildet es immer noch den Schwerpunkt der Fördertätigkeit.

Mit ihrem substantiellen Kapitalvermögen hat „Musik zum Leben“ nicht nur viele wunderbare Projekte ermöglicht sondern damit auch wesentlich zur Entwicklung und Professionalisierung der Arbeit der Bürgerstiftung selbst beigetragen.

Insbesondere durch die Arbeit in den Schulen und mit den Künstlerinnen und Künstlern konnte sie wichtige Einblicke in das gesellschaftliche und soziale Leben der Stadt erhalten. Und nicht zuletzt hat alle Arbeit in und mit den Projekten zu mancherlei fröhlichen und bewegenden Erlebnissen geführt!

Die haupt – und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bürgerstiftung sind dankbar, und sie sind traurig, Abschied nehmen zu müssen von Maleen Steinkrauß, die sie als engagierte Künstlerin und als besonders liebenswerten, zurückhaltend auftretenden Menschen mit gerader Haltung haben kennen lernen dürfen.

Wir fühlen uns geehrt, ihren Auftrag auch in Zukunft weiter ausführen zu können.

Barbara Wolter, BürgerStiftung München

 

 

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