Mit Phantasie und Herzblut – das Schulprojekt läuft weiter

Pferde galoppieren elegant, Elefanten trampeln geräuschvoll und  Löwen schreiten majestätisch  – wer das sieht, ist bei einer Tanzstunde von Stephanie Groß dabei. Sie ist eine der KünstlerInnen des Projektes KUKS – Kinder, Kunst und Schule. Das von der Bürgerstiftung München geförderte Schulprojekt findet wegen der Corona-Pandemie derzeit im virtuellen Raum statt. Die Tanzpädagogin hat die Kinder, die in Ihren Wohnzimmern zuhause gespannt auf ihre Bildschirme schauen, heute virtuell und voller Phantasie mit in den Zirkus genommen.

Ach, ja – Schlangen gibt es auch im Zirkus. Wie tanzt man eigentlich eine Schlange? Stephanie Groß zeigt es den Kindern und macht geschmeidige Bewegungen mit den Armen vor ihrem Bildschirm, was in den Wohnzimmern sogleich nachgeahmt wird. Der siebenjährige Karl hat eine andere Idee: „Ich schlängel lieber“, ruft er in die Kamera, wirft sich auf den Boden und windet sich übers Parkett. Auch nicht schlecht, finden die anderen!

Tanzen im Wohnzimmer

Gerne würden die Grundschulkinder in der Turnhalle ihrer Schule oder im Klassenzimmer mit ihren SchulfreundInnen gemeinsam als Pferd, Elefant und Löwe herumsausen, doch weil das gerade nicht geht, sind sie alle froh, dass wenigsten auf diese Weise ein gemeinsames Erleben möglich ist. „Wir sind jedes Mal dabei“, sagt Mathildas Mama, die bei der virtuellen Tanzstunde ihrer Tochter vorbeischaut. “KUKS ist Teil eines strukturierten Tagesablaufes und sogar das Highlight der Woche.“ Mathildas kleine Schwester findet das auch super und tanzt eifrig mit. Sogar der Familienhund ist neugierig und setzt sich kurzzeitig mitten ins Bild.

KUKS bereichert

Flexibilität ist angesagt in diesen Zeiten und eine große Portion Herzblut seitens aller Beteiligten für das KUKS-Schulprojekt, das auf eine Idee des weltberühmten Geigers und Dirigenten Yeduhin Menuhin zurückgeht. Er erkannte, wie Kinder bereits in frühen Jahren durch Kunst, Musik und Tanz in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden, ihre Kreativität entfalten und ihre soziale Kompetenz stärken können. Insbesondere Kinder, die aufgrund ihres sozialen Umfeldes sonst wenig Zugang zur Kunst und Kultur haben, profitieren von dem Angebot.

Drei Jahre lang läuft ein KUKS-Projekt an einer Grundschule. Von der 2. bis zur 4. Klasse werden den Kindern regelmäßig Angebote gemacht. Beim Tanzen, Malen, Musizieren, Theaterspielen und vielem mehr können die Sechs- bis Zehn-Jährigen eintauchen in die Welt der Phantasie, geleitet durch die sanfte Führung und Unterstützung, die ihnen die KUKS-KünstlerInnen zukommen lassen. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrerschaft, Eltern und die KünstlerInnen selbst sind begeistert.

Sie alle freuen sich darauf,  wieder gemeinsam direkt in der Schule zusammen zu treffen und zusammen zu arbeiten. Bis es wieder soweit sein wird, sind die virtuellen KUKS-Stunden ein Gewinn für die Kinder und ein fester Bestandteil des virtuellen Schullebens.

Von Gabriele Uelses

 

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