25. Oktober 2023 // 19:00 bis 20:30 –
Angesichts der kolonialen und ökologischen Schuld des Globalen Nordens stellt sich die Frage der Verschuldung bzw. Entschuldung des Globalen Südens neu – gerade mit Blick auf die Klimagerechtigkeit. Denn Billionen Dollar an Schulden lasten ausgerechnet auf den Ländern, die am meisten unter der Klimakrise leiden. Deren Schulden sind die direkte Fortsetzung kolonialer Machtverhältnisse und, wie der Vortrag darlegen wird, ein wirksames Mittel, die Ausbeutung fossiler Rohstoffe aufrechtzuerhalten.
Es ist der Globale Norden, der eine (Klima-)Schuld gegenüber Ländern des Globalen Südens hat – und nicht umgekehrt. Insofern bleibt Klimagerechtigkeit so lange eine leere Phrase, bis nicht auch die Schuldenstreichung für Länder des Globalen Südens mit auf der Agenda steht. Debt for Climate fordert daher die Entschuldung des Globalen Südens, damit die Länder fossile Rohstoffe im Boden lassen und eine selbstbestimmte und gerechte Energiewende umsetzen können.
Louise Wagner kommt ursprünglich aus Luxemburg und lebt zurzeit in Berlin. Sie ist Soziologin und seit mehreren Jahren in der Umweltgerechtigkeitsbewegung aktiv. Seit ihren Anfängen ist Louise Wagner Teil der globalen Bewegung Debt for Climate – eine Koalition, die von Gruppen aus Gewerkschaften, indigenen Gemeinschaften, Sozialund Umweltbewegungen aus dem Globalen Süden angeführt und von Bewegungen des Globalen Nordens unterstützt wird.
Der Abend findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Münchner Klimaherbst statt. Unter dem Titel Fair enough? geht es in diesem Jahr vom 6. bis 31. Oktober um Klima und Gerechtigkeit. Im gesamten Stadtgebiet finden zahlreiche Vorträge, Filme, Exkursionen, Diskussionen und vieles mehr statt (www.klimaherbst.de).
Ort: münchner zukunftssalon, neue Adresse: Goethestr. 28, 80336 München (U-Bahn Theresienwiese oder HBF) sowie online via ZOOM